Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten

Der Übergang von der Krippengruppe in den Kindergarten ist ein Meilenstein in der frühkindlichen Entwicklung eines Kindes. Er wird von uns durch gezielte Auseinandersetzung und Projekte gut vorbereitet und gestaltet. Kinder sollten diesen Übergang positiv erleben und sich mit Freude und Zuversicht auf die neuen Lernumgebungen in der Kindergartengruppe einlassen können.

Auch wenn viele Krippenkinder stolz sein werden, nun zu den „Großen“ zu gehören: Der Abschied von der Krippe ist immer auch mit Trennung und Loslassen verbunden. Trennungsschmerz muss angesprochen werden, Abschied nehmen wird in Rituale, wie zum Beispiel einem Abschiedsfest oder einem Geschenk eingebettet.

Zum Abschied können wir uns noch einmal gemeinsam das Portfolio des Kindes anschauen und besprechen, was es in der Krippe alles gelernt hat und welche großen Entwicklungsschritte damit verbunden waren. Damit vermitteln wir dem Kind, dass es auch die neuen Herausforderungen bewältigen kann. Kinder müssen im Übergang gut begleitet werden. Mit dem Besuch einer Kindergartengruppe sind für Krippenkinder neue Anforderungen verbunden. Im Gegensatz zur behüteten Atmosphäre in der Krippe werden sie in der Regel auf größere Gruppen stoßen, im sozialen Miteinander müssen sie sich gegenüber den vielen neuen und oft auch älteren Kindern behaupten. Sie müssen sich an einen Tagesablauf gewöhnen, der in der Regel weniger Ruhephasen und Pflegezeit bietet. Ideal ist ein gleitender und über einen längeren Zeitraum angelegter Übergang.

In unserem Krippenalltag wird das Thema „Kindergarten“ durch Themenbücher und bestimmte Kindergarten-Projekte, wie Ernährung, Farbe, Tiere und Körper, lange vor dem Übergang behandelt. Bei einem Besuch in einen nahegelegenen Kindergarten kann gemeinsam mit den großen Kindern auf dem Kindergartenaußengelände gespielt und die neuen „großen“ Spielzeuge und Klettermöglichkeiten erobert werden. Wir erleben dort einen Vormittag, mit Frühstück, Freispiel und vielen neuen tollen Dingen.

Die Kinder können so erste Kontakte aufbauen und ein neues Umfeld kennenlernen, ohne bereits den gesamten Tagesablauf im Kindergarten bewältigen zu müssen. Sie wissen, dass ihnen nach einigen Stunden die überschaubarere und behütete Atmosphäre der Krippe zur Verfügung steht. Für die Kooperation zwischen Krippe und Kindergarten ist es uns wichtig, dass wir mit den Kindergartengruppen der umliegenden Einrichtungen im Austausch stehen. So können wir gemeinsam Übergänge gestalten und dafür Sorge tragen, dass wichtige Informationen zur Gestaltung des Übergangs früh ausgetauscht, Übergangsprozesse gemeinsam geplant und Kinder wie Eltern im Übergang von der Krippe in den Kindergarten gut begleitet werden.

[...] Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zugeben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben [...]
(aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse)

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...“ sagt Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“. Er setzt das Bild der Lebensstufen in Poesie um, spricht von Abschieden und Neubeginn, von Tapferkeit, die nötig ist, aber auch von Vorfreude und dem Empfinden von seelischer Gesundheit, wenn der nächste Schritt gemeistert wurde.

Kinderkrippe Sonnenschein e.V.

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